102 Die Städtebündnisse und die ständischen Kriege in Deutschland.
gebildetste und hochgeachtetste Land in Europa war, so 'verdankte es diese ruhmvolle Stellung in nicht geringem Maße seinen Städten.
Die Städtebündnisse und die ständischen Kriege in Deutschland.
Die wegen ihres Reichtums vom hohen und niederen Adel ^vielfach bedrohten R e i ch s st ä d t e hatten früher an den Trägern der -Krone (des. Albrecht J. und Ludwig dem Bayern) oft kräftigen Rückhalt gefunden. Seitdem das Königtum aber in Ohnmacht gesunken war, griffen die Städte wie die übrigen Reichsstünde zum Mittel der Selbsthilfe und schloffen Bündnisse zur Ausrecht: erhaltuug ihrer Selbständigkeit. Die Anfänge solcher Vereinigungen reichert bis ins Interregnum zurück, die größte Bedeutung erlangten sie jedoch in der Zeit der böhmisch-lützelbnrgischen Kaiser.
Von den Stüdtebünden wurde weitaus der mächtigste die Die Hansa Raufst.1) Hervorgegangen aus Verträgen, durch welche sich deutsche Kaufleute im Ausland und niederdeutsche Städte untereinander seit dem 13. Jahrhundert zusammenschlossen, breitete sie sich schließlich über alle wichtigeren Städte Norddeut schland s aus. Ihr Oberhaupt war Lübeck, dessen Bürgermeister die Angelegenheiten des Bundes leitete, bei den H a n s a t a g e n, d. i. den Versammlungen ihrer Abgeordneten, den Vorsitz führte, in ihrem Namen mit Fürsten und fremden Staaten unterhandelte, Krieg erklärte und die Streitkräfte befehligte, Bündnisse und Frieden schloß. Denn wie die Hansa Heere rüstete, um die Straßen zu Land gegen Raubritter wie seiudliche Fürsten zu sichern, so war sie auch eine gefürchtete Seemacht, die skandinavische Könige bekriegte, ein- und absetzte. Durch solche Machtentfaltung trat die Hansa barbarischen Gebräuchen, wie dem Strandrecht, mit Erfolg entgegen, gründete Faktoreien, erwarb ihren Mitgliedern im ganzen Norden Europas die wichtigsten Vorrechte und beherrschte schließlich den gesamten Handel Rußlands, Skandinaviens und Englands. Sie hatte z. B. Niederlassungen in Brügge, London, Bergen, Nowgorod. Den Höhepunkt ihrer Macht erreichte die Hansa um 1370; im 16. Jahrhundert verfiel sie, der dreißigjährige Krieg führte ihre Auflösung herbei.
Der rheinische Von ähnlicher Einrichtung, wenn auch uicht von ^europäischer Städtebund Bedeutung, wie die Hansa, waren die binnenländischen Städtebünd-12ö4. msse, der rheinische Ttädtebnnd, der zur Aufrechterhaltung des Landfriedens im Todesjahr Konrads I V. 1254 geschlossen und dessen
‘) Bild : Gefangennahme des Seeräubers Klaus Störtebeker (— Sturzenbecher) durch die Hamburger. Lohmeyer Iii, 10.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Personennamen: Albrecht_J. Albrecht Ludwig_dem_Bayern Ludwig Konrads Konrads Klaus_Störtebeker Lohmeyer
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Europa Deutschland Europas Skandinaviens Englands London
Erfüllung.
43
(Mit Genehmigung der Kunstanstalt F. & 0. Brockmann’s Nachf. R. Tamme, Dresden.)
Fig. 65. Johannes Schilling, das Niederwald-Denkmal. 1877—1883.
Auf mächtigem Unterbau und hohem Sockel thront die Germania, sie hält die,Kaiserkrone, die Errungenschaft des Krieges von 1870—1871, empor. Ihre Höhe beträgt bis zum Scheitel 10,60 m. Unten am Sockel übergibt der Rhein der Mosel das Wächterhorn, fortan soll sie die Grenzwacht üben. An den Ecksockeln des Unterbaues der Krieg mit Schwert und Kriegsposaune und der Friede mit Füllhorn und Friedenszweig. Zwischen diesen Figuren das Hauptrelief „Die Wacht am Rhein“: Kaiser Wilhelm umgeben von den Führern des Heeres und seinen Kriegern. An den Seiten die Reliefs „Abschied“ und „Heimkehr“, Fig. 62 und 63. — Die Germania selbst auf der letzten Seite des Umschlags.
6*
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land]]
Extrahierte Personennamen: Tamme Johannes_Schilling Wilhelm
England. 105
Ausfallenderweise trat in England in der Zeit von 1849—1880 eine Richtung
hervor, die den Wert von Kolonien bestritt, weitern Erwerb von solchen bekämpfte,
ja das teilweise oder gar völlige Aufgeben der vorhandenen befürwortetes.
Diese Richtung hat in den 60 er und 70 er Jahren des 19. Jahrhunderts den
Höhepunkt ihres Einflusses erreicht. Als nun andere Mächte, so Frankreich,
Deutschland, Rußland und Italien, die Ausdehnung ihres seitherigen Besitzes ver-
folgten, griff auch England wieder zu und zwar so rasch und erfolgreich, daß in den
letzten 25 Jahren Großbritannien dem räumlichen Umfange nach fast ebensoviel
Kolonialbesitz erwarb wie in allen Jahrhunderten vorher. Man sah wieder ein, daß
die Größe Englands auf den Kolonien beruhe. Ja, in neuester Zeit besteht das Be-
streben, den gesamten britischen Besitz zu einem wirtschaftlich einheitlichen Reiche
zu verschmelzen und Great Britain (Großbritannien) zu einem Greater Britain
(Größer-Britannien) zu vereinigen.
Ursachen der kolonialen Größe Englands. Die Entwicklung der englischen
Kolonialmacht wurde durch verschiedene Umstände begünstigt. Sehr zustatten kam
England seine Jnsellage, die es von selbst zur Schaffung einer tüchtigen Flotte ver-
anlaßte. Dann gab es zeitig seine Absichten auf Ländererwerb in Europa auf, benutzte
dagegen mit großem Geschick die Kämpfe der Kontinentalmächte zur Erwerbung
überseeischer Gebiete. Auch fein früh entwickelter Gewerbefleiß und seine leistungs-
fähige Handelsflotte führten bald zu Macht nach außen und Wohlstand im Innern.
Dazu war im Gegensatz zur spanischen Kolonialherrschaft die englische Herr-
schaft eize mehr wirtschaftliche als militärische. Anfänglich verfolgte freilich auch
das englische Verwaltungssystem die bloße Ausbeutung der Kolonien wie das spa-
nische. Der Abfall der nordamerikanischen Provinzen veranlaßte aber England
zur Gewährung weitgehender Rechte an die Kolonien und ihre Eingeborenen. Es
sah seinen Vorteil nicht mehr in engherziger Ausbeutung der Kolonien, sondern
in freigestaltetem Verkehr. Endlich hat England auch große Kapitalien für die Wirt-
schaftliche Hebung der Kolonien geopfert. Großartige Beispiele hierfür sind in neuester
Zeit Südafrika und Ägypten.
Im ganzen find für die englische Kolonialpolitik folgende Gesichtspunkte kenn-
zeichnend: Möglichste Schonung der verschiedenen Eigentümlichkeiten der Ein-
geborenen und frühzeitige Verleihung politischer Rechte, ja vollständiger Selbst-
Verwaltung (Südafrika) an sie; dann mustergültige Umsicht, planmäßiges Vorgehen
und durchgreifende Tatkraft.
Besitzungen. Den wertvollsten Besitz Englands bildet das Kaiserreich
Indien^). Mit seinen fast 300 Mill. Einwohnern spielt es im englischen Außen-
Handel mit die hervorragendste Rolle. Freilich ist und bleibt Indien auch die emp-
sindlichste Stelle des englischen Kolonialbesitzes, denn trotz vieler segensreichen
Neuerungen des englischen Regiments will dort das Gefühl, von den Fremden aus-
gebeutet zu werden, nicht weichen. Von größter Bedeutung für England sind ferner,
x) Disraeli erschienen 1852 die Kolonien als „Mühlsteine um unfern Hals" und 1853
erklärte C o b b e u im Unterhaus, das indische Reich fei eine Saft, die man je eher je lieber
abschütteln solle, da Indien nicht wert sei, was es koste.
2) England bezieht von Indien allein über 60 Millionen Mk. Zinsen und gegen 120 Millio-
nen Mk. an Pensionen. Von den 2 Milliarden M. des indischen Ausgabebudaets fließt im ganzen
rund V4 nach England.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Extrahierte Personennamen: Disraeli
Extrahierte Ortsnamen: England England Frankreich Deutschland Italien England Englands Englands England Europa England England Englands Indien England Indien England Indien England
106 Die Kolonialmächte Europas.
da für Ackerbau und Auswanderung geeignet, B r i t i s ch - N o r d-
amerika, Südafrika und A u st r a l i e u. Gauz besonders erfolgreich war
England in den letzten Jahezehnten in Afrika, namentlich im Süden und Osten
dieses Erdteils. Im Nordosten Afrikas beherrscht England nahezu das ganze Ge-
biet von der Mündung des Nil bis zum Kongostaat (Ägypten, Nubien, den Sudan
und Ugauda) und ist dadurch im Besitze der unübertrefflichen Flankendeckung des
englisch-indischen Schiffahrtsweges zwischen Port Said und Aden. In Südafrika
erstreckt sich sein Besitz vom Kapland bis zu deu innerafrikanischen Seen. Hier hat es
das Diamantengebiet von Westgriqualaud (1871) und durch Einverleibung der
Burenstaaten auch das Goldland von Transvaal an sich gerissen. Da der portn-
giesische Besitz handelspolitisch ebenfalls unr ein Zubehör Englands ist, so erscheint
die von dem Engländer E e c i l Rhodes ausgegebene Losung „Afrika englisch
vom Kap bis Kairo" beiuahe verwirklicht. Einzig Dentsch-Ostasrika unterbricht hier
den Zusammenhang des englischen Gebietes. Des weiteren geht das Streben Eng-
lands deutlich dahin, sich auch eine vorherrschende Stellung in M i t t e l a f r i k a
zu sichern. Im erzreichen Katangagebiet besitzet die Engländer bereits das Wirtschaft-
liche Übergewicht. Sie sind anch im Begriffe, mit der L o b i t o b a h n eine englische
Jnteressenlinie quer durch Angola nach dem Südende des Kongostaates herzustelleu.
Vorzüglich haben die Engländer es endlich verstanden, Stützpunkte ihres Handels
und ihrer Seemacht zu erwerben, so Gibraltar, Malta, Aden, S i n g a -
Pore, St. Helena, die B e rmu d a-Ius e ln usw.
3. Frankreich.
Erste Kolonialperiode. Frankreich hatte schon im 17. und 18. Jahr-
hundert ansehnliche Kolonialgebiete erworben, so in Amerika eine größere Zahl west-
indischer Inseln, dann Unterkanada und Landstriche am Mississippi. Durch die Be-
strebungen Frankreichs, zwischen dem kanadischen Gebiet und den Gebieten am Missis-
sippi eine Verbindung herzustellen, drohte den englischen Kolonien sogar die Gefahr,
von französischem Besitz förmlich eingeschlossen zu werdeu. Auch in Ostindien hatte
Frankreich noch im 17. Jahrhundert Fuß gefaßt und mehr als ein Jahrhundert rangen
dort Frankreich und England um die Herrschaft. Fast alle seine Besitzungen hat
jedoch Frankreich noch im 18. Jahrhundert im Kampfe mit England (1688—1805)
eingebüßt.
D i e zweite Kolonialperiode Frankreichs beginnt mit
der Eroberung Algeriens, seit 1830. Mit der jüngst erfolgten Ausdehnung der fran-
zöfifchen Schutzherrschaft über Marokko hat es den ganzen Nordwesten Afrikas an
sich gebracht und ist damit die Vormacht in Nordwestafrika. Insbesondere sind A l -
g e r i e n und Tunis unter der französischen Verwaltung bereits Länder mit
blühendem Wohlstande geworden. Dieses Neu-Fraukreich soll nicht nur
zur Erweiterung des heimischen Wirtschaftsgebietes dienen sondern zugleich als
militärisches Anwerbungsgebiet zur Erhöhung der Schlagkraft des Mutterlandes
und zur Aufrichtung der Vorherrschaft Frankreichs im westlichen Mittelmeer. —
Das zweite Kolonial-Hanptgebiet Frankreichs ist Französisch-Hinter-
i n d i e n, ein Reich von der doppelten Größe Preußens mit 18 Mill. Einw.; dazu
kommt die große Insel Madagaskar. — Der gesamte Kolonialbesitz Frank-
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien]]
Extrahierte Personennamen: Gibraltar Helena
Extrahierte Ortsnamen: Europas Südafrika England Afrika Afrikas England Nubien Südafrika Westgriqualaud Transvaal Englands Angola Malta Frankreich Frankreich Amerika Mississippi Frankreichs Missis- Ostindien Frankreich Frankreich England Frankreich England Frankreichs Algeriens Marokko Afrikas Nordwestafrika Tunis Frankreichs Frankreichs Französisch-Hinter- Madagaskar
Italien. — Dänemark. — Rußland. 109
Revolution und der Napoleonischen Herrschaft spielte, brachte sein Ansehen noch mehr
ins Wanke::. Dazu haben die Engländer die Unzufriedenheit in den Kolonien eifrig
geschürt, so daß 1810 der große Unabhängigkeitskampf der Kolonien in Süd- und Mit-
telamerika begann. Er endete mit ihrer endgültigen Loslösung von Spanien und der
Gründung der noch heute auf dem Boden des alten spanischen Amerika bestehenden
Staatswesen. — Die früher ebenfalls spanischen Marianen und Karolinen
gingen 1899 durch Kauf an das Deutsche Reich über. Im kubanischen Aufstand des
Jahres 1898 verlor Spanien die Philippinen an die Union und zugleich kamen
Kuba und Portoriko unter deren Einfluß.
8. Italien
ist erst nach seiner nationalen Einigung (1866) Kolonialmacht geworden, zeigt aber
seitdem eine lebhafte Expansionslust. Sein Außenbesitz umfaßt vorerst freilich nur
wenig günstige Gebiete: einen heißen Küstenstrich am Roten Meere, die sog. er y -
thräische Kolonie, das Somalland und Libyen. Dabei hat Italien
unter allen romanischen Völkern die stärkste Auswanderung, besonders nach Nord-
amerika, Brasilien und dem La Platagebiet, und zugleich die größte Bevölkerungs-
zunähme. Sein natürliches Kolonialgebiet, die gegenüberliegende Küste Afrikas,
haben zumeist die Franzosen an sich gerissen. Die Besetzung von Tunis insbesondere
(1881) durch die Franzosen wurde in Italien als schwere Kränkung empfunden.
Große Mittel wendet Italien auf für Errichtung italienischer Schulen im Auslande,
um die Ausgewanderten bei ihrer Nationalität zu erhalten.
9. Dänemark
besitzt an überseeischen Gebieten nur noch die westindischen Inseln St. Thomas,
St. Croix und St. John. Es stand aber schon wiederholt in Berkaufsunterhandlungen
mit den Vereinigten Staaten von Amerika, die namentlich den vortrefflichen Hafen
von St. Thomas zu erwerben wünschen.
10. Rußland
hat, obwohl der größte und volkreichste Staat, sich bisher um überseeischen Besitz
nicht bemüht. Dagegen errang es im 19. Jahrhundert in Asien glänzende Erfolge.
Es betrieb dort seine Ausbreitung nach So. und O. mit so großem Glück, daß es
trotz seines Mißerfolges im Kriege mit Japan (1904—1905) noch heute in weitem
Bogen Englands Besitz in Indien sowie China umspannt. Durch dieses sein Vor-
dringen in Asien hat Rußland aber auch kolonisierend gewirkt, indem ein großer Teil
der Erwerbungen neu besiedelt worden und durch die Anlage von Eisenbahnen
wichtige Handelsverbindungen geschaffen worden sind.
B. Die koloniale Stellung der außereuropäischen Mächte.
1. Die Vereinigten Staaten von Amerika.
Die Union galt bis in die jüngste Zeit, da sie nur ein geringes stehendes Heer
besitzt und in europäische Kriege sich nicht einmischte, als der Friedensstaat an sich.
Geistbeck.opitz, Erdk. s. d. bayer. Lehrer, u. Lehrerinnenbild.-Anst. Iii. T. 8
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet]]
Extrahierte Personennamen: Thomas John Thomas Erdk
Extrahierte Ortsnamen: Italien Süd- Spanien Amerika Deutsche_Reich Spanien Kuba Italien Libyen Italien Brasilien La_Platagebiet Afrikas Tunis Italien Italien Amerika Asien Japan Englands Indien China Asien Amerika
Westeuropa. 45
Man sagt oft: Frankreich ist reich, Deutschland arm. Aber diese Redensart ist der-
altet und ganz falsch. Deutschland hat seit 1871 einen gewaltigen Aufschwung genommen;
sein Vermögen ist größer, seine Schulden sind kleiner als die Frankreichs. Freilich verteilt
sich das Vermögen in Deutschland auf mehr Köpfe und so mag der einzelne Sparer in
Frankreich wohl behaglicher leben können.
Alles in allem: Deutschland ist kraftvoll aufblühend; in Frankreich zeigt
sich bereits bedenklicher Stillstand, nicht nur in der Bevölkerungszahl sondern
auch in der Volkswirtschaft. Nur im Besitz auswärtiger Kolonien ist es uns sehr
überlegen und in dieser Beziehung können wir von Frankreichs Wagemut viel lernen.
Sehr groß und tiefgehend war und ist noch heute der geistige Verkehr zwischen
Frankreich und Deutschland, doch mit dem Unterschiede, daß Deutschland in früherer Zeit
der überwiegend empfangende Teil gewesen, während es sich nach den 70er Jahren mehr
zum gebenden entwickelte. Auf das geistige Leben der romanischen wie auch der slavischen
Völker übt aber Frankreich noch heute einen maßgebenden Einfluß aus.
Aufgaben. Miß die Entfernungen: Metz—paris, Berlin—paris! — Zeichne die
französische und die ihr gegenüberliegende englische Kanalküste! — Vergleiche a) Breiten-
lage und Klima Deutschlands und Frankreichs, b) die Oberrheinische Tiefebene und das
Saönegebiet, c) Rhein und Rhone (als Gegenströme)! — Warum steht Frankreichs Außen-
handel trotz der günstigen Meereslage des Landes dem deutschen nach? — Vergleiche Alpen
und Pyrenäen! Wo hat Frankreich Flach-, wo Steilküsten?
Die Britischen Inseln.
315 000 qkm, 45 Mill. Einw., auf 1 qkm 144 (kleiner als Preußen, aber dichter
bevölkert).
Deutsches Reich 65 Mill.
Großbritannien und Irland 45 Mill.
Vergleichung der Einwohnerzahl des Deutschen Reiches mit der der Britischen Inseln.
Das Britische Jnselreich umfaßt zwei große Inseln: Großbritannien, das
wieder aus England und Schottland besteht, und Irland, ferner drei kleinere
Inselgruppen im Norden: die Hebriden, die Orkney- (örkne) und die
Shetlandinseln (schettländ).
Englands Beziehungen zum Meere.
Seiner geographischen Breite nach hat England die gleiche Lage wie das
mittlere und nördliche Deutschland, Schottland wie Dänemark und das südliche
Schweden. (Mit welchen deutschen Städten hat die Südspitze von England an-
nähernd gleiche geogr. Breite?) England hat also im ganzen eine nördlichere Lage
als Deutschland. Trotzdem ist sein Winterklima milder als das deutsche; der Sommer
4*
r
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Extrahierte Ortsnamen: Westeuropa Frankreich Deutschland Deutschland Frankreichs Deutschland Frankreich Deutschland Frankreich Frankreichs Frankreich Deutschland Deutschland Frankreich Deutschlands Frankreichs Rhein Frankreichs Frankreich Irland England Schottland Irland Englands England Deutschland Schottland Schweden England England Deutschland
4
Europa.
Es erstreckt sich vom 36. bis zum 71.° n. Br. und gehört also sast ganz der gemäßigten
Zone an. Tropische Hitze wie polare Eiswüsten sind dem Erdteile fremd. Der
Boden Europas spendet Früchte, aber erst nach bedächtiger und ausdauernder
Arbeit. Der Segen der Arbeit bekundet sich in der körperlichen, geistigen und sitt-
lichen Kultur der europäischen Völker und in ihrer Überlegenheit über die übrigen
Völker der Erde.
Die Staaten Europas.
Durch seine geographische Lage, die Abstammung der Völker, die Geschichte
und teilweise auch durch politische Bündnisse steht uns Deutschen am nächsten das
vorwiegend germanische Mitteleuropa. Es umfaßt außer dem Deutschen
Reiche noch Holland, Belgien, Luxemburg, die Schweiz und Österreich-
Ungarn. Die Mitteleuropa umgebenden Gebiete sind: Westeuropa: Frank-
reich und die Britischen Inseln; Nordeuropa: Dänemark und Skandinavien
(Schweden und Norwegen); Osteuropa: Rußland und Rumänien, endlich Süd-
europa: die Pyrenäenhalbinsel mit Spanien und Portugal, die Apenninen-
Halbinsel mit Italien und die Balkanhalbinsel mit Serbien, Bulgarien, Montenegro,
Albanien, Griechenland und die europäische Türkei.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europas Europas Mitteleuropa Holland Belgien Luxemburg Ungarn Mitteleuropa Westeuropa Nordeuropa Skandinavien Schweden Norwegen Osteuropa europa Spanien Portugal Italien Serbien Bulgarien Montenegro Albanien Griechenland
Germanisches Mitteleuropa. 5
Germanisches Mitteleuropa.
1. Das Königreich der Niederlande (Holland).
33 000 qkm (nicht halb so groß wie Bayern), 6 Mill. Einw., auf 1 qkm 180.
Lage zu den Nachbarstaaten. Grenzen. Die Niederlande stoßen im
Osten an das Deutsche Reich und im Süden an Belgien. Gegen keines der beiden
Reiche besteht eine scharfe natürliche Grenze; vielmehr sind beide Gebiete mit Holland
enge verbunden: Deutschland durch den Rheinstrom, Belgien durch Maas und Schelde.
Nach Norden und Westen grenzt Holland an die Nordsee. Die Niederlande bilden
mit dem benachbarten Flachbelgien den westlichsten Teil des Germanischen Ties-
laudes. Das ganze Mittelalter hindurch war Holland auch mit Deutschland
vereinigt; erst 1648 löste es sich endgültig ab.
Lage zum Meere. Küste. Die holländische Seegrenze ist fast ebenso lang
wie die Landgrenze, seine Beziehungen zum Meere gestalten sich demgemäß sehr
innig; es ist ein Seestaat. Durch seine Lage an der Nordsee wird es zunächst
auf den Verkehr mit den gewerbe- und handelstätigen Gestadeländern dieses
Meeres, dann aber auch auf die überseeischen Gebiete hingewiesen. In der Tat
besitzt es auch ein sehr bedeutendes Kolonialreich in Südasien. Die Vorzüge seiner
Seelage werden noch durch die Beschaffenheit der Küste unterstützt. Die holländi-
sche Küste ist die Fortsetzung der deutschen Nordseeküste und hat wie diese Dünen-
inseln, Marschland, tiefe Meeresbuchten und schlauchartige Flußmündungen. Zeige
dies aus der Karte! Die reiche Küstengliederung im Verein mit der vorgeschobenen
Meereslage wies die Bewohner schon frühzeitig auf Seeschiffahrt und Seehandel
hin. Eine Vorschule der Seeschiffahrt war die Binnenschiffahrt, hervorgerufen durch
zahlreiche Flüsse und Kanäle. Lage, Äüste und Bewässerung haben in Holland
schon seit Jahrhunderten Seeschissahrt und Seehandel, Schissbau und Fischsang
zu den wichtigsten Erwerbszweigen gemacht und das Land hat dadurch eine
seine Größe weit überragende Bedeutung erlangt.
Bewässerung. Die Niederlande sind das tiefstgelegene, daher auch das
wasserreichste Land Europas. Schelde, Maas und Rhein münden in ihrem Ge-
biete. Den Anschwemmungen des Rheins, der sich hier in mehrere Arme teilt
und ein breites Delta bildet, verdankt Holland sogar zum Teil seine Entstehung,
Holland ist ein Geschenk des Rheins. Das Rheindelta beginnt hart an der
deutschen Grenze. Hier teilt sich der Strom in zwei große Arme; der rechte wird
noch eine Strecke lang Rhein, dann Lek, der linke Waal genannt; mit der Waal
vereinigt sich die Maas; südlich von der Maas mündet die Schelde.
Dem Rhein dankt Holland auch seine Wichtigkeit als Durchgangsland des Ver-
kehrs. Das Hinterland Hollands bilden die erzeugnisreichsten Landschaften des
Deutschen Reiches; an der Mündung des Rheinstromes sammelt sich der Verkehr
aus einem Gebiet von über 200000 qkm, d. i. nahezu von der halben Größe des
Reiches. Die deutsch-holländische Grenze durchfahren auf dem Rhein im Jahre
über 15000 Schiffe und so hängt Hollands Verkehr hauptsächlich von Deutschland
ab. Es ist für den Handel in Westdeutschland beengend/daß die Rheinmündung nicht
deutsch geblieben ist. Die Erbauung eines Großschiffahrtsweges vom deutschen
Rhein zur Emsmündung wird daher in Erwägung gezogen.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Maas Maas
Extrahierte Ortsnamen: Mitteleuropa Mitteleuropa Niederlande Holland Niederlande Deutsche_Reich Belgien Holland Deutschland Rheinstrom Belgien Holland Nordsee Niederlande Holland Deutschland Nordsee Holland Niederlande Europas Rhein Rheins Holland Holland Rheins Rheindelta Rhein Rhein Holland Hollands Rheinstromes Rhein Hollands Deutschland Westdeutschland Rhein
94 Europa.
navischen Königreiche, dann England, Schottland und Finnland: die griechische
Kirche herrscht im Osten. Stark gemischten Bekenntnisses sind die Niederlande, das
Deutsche Reich, die Schweiz und Ungarn.
Rußland
Österreich-Ungarn
Deutsches Reick .
Frankreich . . .
Großbritannien .
Italien . . . .
5400
675
540
530
315
Flächen räum der europäischen Großmächte in Tausenden von qkm.
Dichte. Unter allen Erdteilen besitzt Enropa bei weitem die stärkste relative
Bevölkernng (44 Einw. aus 1 qkm). Welche Staaten weisen annähernd die durch-
schnittliche Bevölkerungsdichte auf, welche stehen unter dem Durchschnitt? Welche
Staaten erscheinen als Gebiete starker Bevölkerungsanhänsnng? Gib die Gründe
hierfür an!
Staaten. Die europäischen Staaten stellen im allgemeinen gut abgegrenzte
geographische Gebiete dar. Meist ruhen die Staaten auch auf nationaler Grund-
läge; nur Österreich-Ungarn entbehrt einer solchen; denn in keiner der beiden Reichs-
halsten beträgt die herrschende Nationalität die Hälfte der gesamten Bevölkerung.
Das Russische Reich übertrifft an Flächeninhalt bei weitem alle andern europäischen
Staaten; doch ist es vorerst nur dünn bevölkert und wirtschaftlich noch wenig ent-
wickelt. Als Großmächte des Erdteils gelten: Rußland, das Deutsche Reich, Öfter-
reich-Ungarn, Frankreich, Großbritannien und Italien (siehe das Diagramm S. 94).
Welche Staatsform ist in Europa weitaus vorherrschend? Zahl der Republiken!
Nenne sie! Wie folgen sich die wichtigsten Staaten Europas der Größe nach, wie
bezüglich der absoluten und relativen Bevölkerung? Welche Staaten Europas haben
auswärtige Besitzungen? Welcher Staat geht in dieser Beziehung allen anderen
weit voran?
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa England Schottland Finnland Niederlande Ungarn Frankreich Italien Deutsche_Reich Frankreich Italien Europa Europas Europas
170 58. I. Spanien und der Niederlndische Freiheitskrieg.
und die Grafen Egmont und Hoorn, welche als Hupter des Adels die .Rechte ihres Volkes verteidigten.
Bald darauf (1567) rckte der strenge Herzog Alba als General-kapitn mit spanischer Heeresmacht ins Land und versuchte mit Verhaftungen und Hinrichtungen den Aufruhr und die Glaubeusneueruug blutig zu ersticken.
Als infolgedessen die Staathalterin Margarete von Parma, eine Stiefschwester Philipps Ii., von ihrem Amte zurcktrat, ging die Regierung an Alba der. Unter seiner Schreckensherrschaft wurden neben vielen anderen auch Egmont und Hoorn in Brssel hingerichtet (1568). Wilhelm von Oranien aber, welcher vor ihm entflohen war und Truppen gesammelt hatte, erregte in den nrdlichen Pro-vinzen einen bewaffneten Aufstand. Alba konnte der Bewegung nicht Herr werden und legte nach einigen Jahren sein Amt nieder (1573).
4. per Unabhngigkeitskrieg. Auch unter Albas Nachfolgern dauerte der Krieg mit groen Verwstungen fort. Die sdliche Hlfte der Pro-vinzen (das heutige Belgien) unterwarf sich wieder der spanischen Herrschaft und behielt damit die katholische Religion bei. Hingegen vereinigten sich die sieben nrdlichen Provinzen (das heutige Holland) zur Utrechter Union 1579 und sagten sich von Spanien und der katholischen Kirche los. Zwar fiel Wilhelm von Oranien 1584 durch Meuchelmord, aber fr ihn trat sein Sohn Moriz an die Spitze der ..Generalstaaten" und fhrte den Krieg gegen Spanien so erfolgreich weiter, da er 1609 einen einstweiligen Waffenstillstand erzwang. Seitdem waren die hollndischen Provinzen so gut wie unabhngig, zumal sie in ihren weiteren Verteidigungskriegen den Betstand Frankreichs genossen. Doch erlangten sie erst 1648 im Westflischen Frieden die Anerkennung ihrer Selbstndigkeit als Republik der Vereinigten Niederlande (oder der Gener'alstaaten).
5. Wttezeit der Republik Kossand. Unter Erbstatthaltern aus dem Hause Oranien erlangte der hollndische Freistaat im Laufe der nchsten Zeit groe Macht und Wohlhabenheit. Seitdem Portugal mit Spanien bereinigt und der Hafen Lissabons den Hollndern verschlossen wurde, gingen diese selbst nach Ostindien und bemchtigten sich in knrzer Zeit vieler ehemals portugie-sischer Handelspltze und Besitzungen. So gingen die ostindischen ^nseln zumeist an Holland der (Grndung der Stadt Batavia auf Java) Bald war die hollndische Republik die erste See- und Handelsmacht. Amsterdam der europische Geldmarkt geworden. Von Ostindien aus entdeckten die Hollnder seit 1606 auch Australien (oder ..Neuholland") und die um-liegenden Inseln.
In Wissenschaft und Kunst hatte Holland namhafte Vertreter, wie den Rechtsgelehrten Hugo Grotius (t 1645) und den Maler Rembrandt (t 1669) einen Zeitgenossen des Peter Paul Rubens und seines Schlers van Dyck aus Antwerpen (vgl. S. 205. 4). Die Universitt Lehden war schon 1575 gegrndet
worden.
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien]]
Extrahierte Personennamen: Margarete_von_Parma Philipps Philipps Wilhelm Albas Wilhelm Moriz Hugo_Grotius Rembrandt Peter_Paul_Rubens
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Niederlndische_Freiheitskrieg Brssel Belgien Holland Spanien Spanien Frankreichs Portugal Spanien Lissabons Ostindien Holland Batavia Amsterdam Ostindien Holland Antwerpen