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1. Geschichte des Mittelalters - S. 102

1901 - München [u.a.] : Franz
102 Die Städtebündnisse und die ständischen Kriege in Deutschland. gebildetste und hochgeachtetste Land in Europa war, so 'verdankte es diese ruhmvolle Stellung in nicht geringem Maße seinen Städten. Die Städtebündnisse und die ständischen Kriege in Deutschland. Die wegen ihres Reichtums vom hohen und niederen Adel ^vielfach bedrohten R e i ch s st ä d t e hatten früher an den Trägern der -Krone (des. Albrecht J. und Ludwig dem Bayern) oft kräftigen Rückhalt gefunden. Seitdem das Königtum aber in Ohnmacht gesunken war, griffen die Städte wie die übrigen Reichsstünde zum Mittel der Selbsthilfe und schloffen Bündnisse zur Ausrecht: erhaltuug ihrer Selbständigkeit. Die Anfänge solcher Vereinigungen reichert bis ins Interregnum zurück, die größte Bedeutung erlangten sie jedoch in der Zeit der böhmisch-lützelbnrgischen Kaiser. Von den Stüdtebünden wurde weitaus der mächtigste die Die Hansa Raufst.1) Hervorgegangen aus Verträgen, durch welche sich deutsche Kaufleute im Ausland und niederdeutsche Städte untereinander seit dem 13. Jahrhundert zusammenschlossen, breitete sie sich schließlich über alle wichtigeren Städte Norddeut schland s aus. Ihr Oberhaupt war Lübeck, dessen Bürgermeister die Angelegenheiten des Bundes leitete, bei den H a n s a t a g e n, d. i. den Versammlungen ihrer Abgeordneten, den Vorsitz führte, in ihrem Namen mit Fürsten und fremden Staaten unterhandelte, Krieg erklärte und die Streitkräfte befehligte, Bündnisse und Frieden schloß. Denn wie die Hansa Heere rüstete, um die Straßen zu Land gegen Raubritter wie seiudliche Fürsten zu sichern, so war sie auch eine gefürchtete Seemacht, die skandinavische Könige bekriegte, ein- und absetzte. Durch solche Machtentfaltung trat die Hansa barbarischen Gebräuchen, wie dem Strandrecht, mit Erfolg entgegen, gründete Faktoreien, erwarb ihren Mitgliedern im ganzen Norden Europas die wichtigsten Vorrechte und beherrschte schließlich den gesamten Handel Rußlands, Skandinaviens und Englands. Sie hatte z. B. Niederlassungen in Brügge, London, Bergen, Nowgorod. Den Höhepunkt ihrer Macht erreichte die Hansa um 1370; im 16. Jahrhundert verfiel sie, der dreißigjährige Krieg führte ihre Auflösung herbei. Der rheinische Von ähnlicher Einrichtung, wenn auch uicht von ^europäischer Städtebund Bedeutung, wie die Hansa, waren die binnenländischen Städtebünd-12ö4. msse, der rheinische Ttädtebnnd, der zur Aufrechterhaltung des Landfriedens im Todesjahr Konrads I V. 1254 geschlossen und dessen ‘) Bild : Gefangennahme des Seeräubers Klaus Störtebeker (— Sturzenbecher) durch die Hamburger. Lohmeyer Iii, 10.

2. Die deutsche Kunst des XIX. Jahrhunderts - S. 43

1905 - München [u.a.] : Oldenbourg
Erfüllung. 43 (Mit Genehmigung der Kunstanstalt F. & 0. Brockmann’s Nachf. R. Tamme, Dresden.) Fig. 65. Johannes Schilling, das Niederwald-Denkmal. 1877—1883. Auf mächtigem Unterbau und hohem Sockel thront die Germania, sie hält die,Kaiserkrone, die Errungenschaft des Krieges von 1870—1871, empor. Ihre Höhe beträgt bis zum Scheitel 10,60 m. Unten am Sockel übergibt der Rhein der Mosel das Wächterhorn, fortan soll sie die Grenzwacht üben. An den Ecksockeln des Unterbaues der Krieg mit Schwert und Kriegsposaune und der Friede mit Füllhorn und Friedenszweig. Zwischen diesen Figuren das Hauptrelief „Die Wacht am Rhein“: Kaiser Wilhelm umgeben von den Führern des Heeres und seinen Kriegern. An den Seiten die Reliefs „Abschied“ und „Heimkehr“, Fig. 62 und 63. — Die Germania selbst auf der letzten Seite des Umschlags. 6*

3. Afrika, Amerika, Australien, Arktis und Antarktis, Die koloniale Stellung der Mächte, Mathematische Erdkunde - S. 105

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
England. 105 Ausfallenderweise trat in England in der Zeit von 1849—1880 eine Richtung hervor, die den Wert von Kolonien bestritt, weitern Erwerb von solchen bekämpfte, ja das teilweise oder gar völlige Aufgeben der vorhandenen befürwortetes. Diese Richtung hat in den 60 er und 70 er Jahren des 19. Jahrhunderts den Höhepunkt ihres Einflusses erreicht. Als nun andere Mächte, so Frankreich, Deutschland, Rußland und Italien, die Ausdehnung ihres seitherigen Besitzes ver- folgten, griff auch England wieder zu und zwar so rasch und erfolgreich, daß in den letzten 25 Jahren Großbritannien dem räumlichen Umfange nach fast ebensoviel Kolonialbesitz erwarb wie in allen Jahrhunderten vorher. Man sah wieder ein, daß die Größe Englands auf den Kolonien beruhe. Ja, in neuester Zeit besteht das Be- streben, den gesamten britischen Besitz zu einem wirtschaftlich einheitlichen Reiche zu verschmelzen und Great Britain (Großbritannien) zu einem Greater Britain (Größer-Britannien) zu vereinigen. Ursachen der kolonialen Größe Englands. Die Entwicklung der englischen Kolonialmacht wurde durch verschiedene Umstände begünstigt. Sehr zustatten kam England seine Jnsellage, die es von selbst zur Schaffung einer tüchtigen Flotte ver- anlaßte. Dann gab es zeitig seine Absichten auf Ländererwerb in Europa auf, benutzte dagegen mit großem Geschick die Kämpfe der Kontinentalmächte zur Erwerbung überseeischer Gebiete. Auch fein früh entwickelter Gewerbefleiß und seine leistungs- fähige Handelsflotte führten bald zu Macht nach außen und Wohlstand im Innern. Dazu war im Gegensatz zur spanischen Kolonialherrschaft die englische Herr- schaft eize mehr wirtschaftliche als militärische. Anfänglich verfolgte freilich auch das englische Verwaltungssystem die bloße Ausbeutung der Kolonien wie das spa- nische. Der Abfall der nordamerikanischen Provinzen veranlaßte aber England zur Gewährung weitgehender Rechte an die Kolonien und ihre Eingeborenen. Es sah seinen Vorteil nicht mehr in engherziger Ausbeutung der Kolonien, sondern in freigestaltetem Verkehr. Endlich hat England auch große Kapitalien für die Wirt- schaftliche Hebung der Kolonien geopfert. Großartige Beispiele hierfür sind in neuester Zeit Südafrika und Ägypten. Im ganzen find für die englische Kolonialpolitik folgende Gesichtspunkte kenn- zeichnend: Möglichste Schonung der verschiedenen Eigentümlichkeiten der Ein- geborenen und frühzeitige Verleihung politischer Rechte, ja vollständiger Selbst- Verwaltung (Südafrika) an sie; dann mustergültige Umsicht, planmäßiges Vorgehen und durchgreifende Tatkraft. Besitzungen. Den wertvollsten Besitz Englands bildet das Kaiserreich Indien^). Mit seinen fast 300 Mill. Einwohnern spielt es im englischen Außen- Handel mit die hervorragendste Rolle. Freilich ist und bleibt Indien auch die emp- sindlichste Stelle des englischen Kolonialbesitzes, denn trotz vieler segensreichen Neuerungen des englischen Regiments will dort das Gefühl, von den Fremden aus- gebeutet zu werden, nicht weichen. Von größter Bedeutung für England sind ferner, x) Disraeli erschienen 1852 die Kolonien als „Mühlsteine um unfern Hals" und 1853 erklärte C o b b e u im Unterhaus, das indische Reich fei eine Saft, die man je eher je lieber abschütteln solle, da Indien nicht wert sei, was es koste. 2) England bezieht von Indien allein über 60 Millionen Mk. Zinsen und gegen 120 Millio- nen Mk. an Pensionen. Von den 2 Milliarden M. des indischen Ausgabebudaets fließt im ganzen rund V4 nach England.

4. Afrika, Amerika, Australien, Arktis und Antarktis, Die koloniale Stellung der Mächte, Mathematische Erdkunde - S. 106

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
106 Die Kolonialmächte Europas. da für Ackerbau und Auswanderung geeignet, B r i t i s ch - N o r d- amerika, Südafrika und A u st r a l i e u. Gauz besonders erfolgreich war England in den letzten Jahezehnten in Afrika, namentlich im Süden und Osten dieses Erdteils. Im Nordosten Afrikas beherrscht England nahezu das ganze Ge- biet von der Mündung des Nil bis zum Kongostaat (Ägypten, Nubien, den Sudan und Ugauda) und ist dadurch im Besitze der unübertrefflichen Flankendeckung des englisch-indischen Schiffahrtsweges zwischen Port Said und Aden. In Südafrika erstreckt sich sein Besitz vom Kapland bis zu deu innerafrikanischen Seen. Hier hat es das Diamantengebiet von Westgriqualaud (1871) und durch Einverleibung der Burenstaaten auch das Goldland von Transvaal an sich gerissen. Da der portn- giesische Besitz handelspolitisch ebenfalls unr ein Zubehör Englands ist, so erscheint die von dem Engländer E e c i l Rhodes ausgegebene Losung „Afrika englisch vom Kap bis Kairo" beiuahe verwirklicht. Einzig Dentsch-Ostasrika unterbricht hier den Zusammenhang des englischen Gebietes. Des weiteren geht das Streben Eng- lands deutlich dahin, sich auch eine vorherrschende Stellung in M i t t e l a f r i k a zu sichern. Im erzreichen Katangagebiet besitzet die Engländer bereits das Wirtschaft- liche Übergewicht. Sie sind anch im Begriffe, mit der L o b i t o b a h n eine englische Jnteressenlinie quer durch Angola nach dem Südende des Kongostaates herzustelleu. Vorzüglich haben die Engländer es endlich verstanden, Stützpunkte ihres Handels und ihrer Seemacht zu erwerben, so Gibraltar, Malta, Aden, S i n g a - Pore, St. Helena, die B e rmu d a-Ius e ln usw. 3. Frankreich. Erste Kolonialperiode. Frankreich hatte schon im 17. und 18. Jahr- hundert ansehnliche Kolonialgebiete erworben, so in Amerika eine größere Zahl west- indischer Inseln, dann Unterkanada und Landstriche am Mississippi. Durch die Be- strebungen Frankreichs, zwischen dem kanadischen Gebiet und den Gebieten am Missis- sippi eine Verbindung herzustellen, drohte den englischen Kolonien sogar die Gefahr, von französischem Besitz förmlich eingeschlossen zu werdeu. Auch in Ostindien hatte Frankreich noch im 17. Jahrhundert Fuß gefaßt und mehr als ein Jahrhundert rangen dort Frankreich und England um die Herrschaft. Fast alle seine Besitzungen hat jedoch Frankreich noch im 18. Jahrhundert im Kampfe mit England (1688—1805) eingebüßt. D i e zweite Kolonialperiode Frankreichs beginnt mit der Eroberung Algeriens, seit 1830. Mit der jüngst erfolgten Ausdehnung der fran- zöfifchen Schutzherrschaft über Marokko hat es den ganzen Nordwesten Afrikas an sich gebracht und ist damit die Vormacht in Nordwestafrika. Insbesondere sind A l - g e r i e n und Tunis unter der französischen Verwaltung bereits Länder mit blühendem Wohlstande geworden. Dieses Neu-Fraukreich soll nicht nur zur Erweiterung des heimischen Wirtschaftsgebietes dienen sondern zugleich als militärisches Anwerbungsgebiet zur Erhöhung der Schlagkraft des Mutterlandes und zur Aufrichtung der Vorherrschaft Frankreichs im westlichen Mittelmeer. — Das zweite Kolonial-Hanptgebiet Frankreichs ist Französisch-Hinter- i n d i e n, ein Reich von der doppelten Größe Preußens mit 18 Mill. Einw.; dazu kommt die große Insel Madagaskar. — Der gesamte Kolonialbesitz Frank-

5. Afrika, Amerika, Australien, Arktis und Antarktis, Die koloniale Stellung der Mächte, Mathematische Erdkunde - S. 109

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
Italien. — Dänemark. — Rußland. 109 Revolution und der Napoleonischen Herrschaft spielte, brachte sein Ansehen noch mehr ins Wanke::. Dazu haben die Engländer die Unzufriedenheit in den Kolonien eifrig geschürt, so daß 1810 der große Unabhängigkeitskampf der Kolonien in Süd- und Mit- telamerika begann. Er endete mit ihrer endgültigen Loslösung von Spanien und der Gründung der noch heute auf dem Boden des alten spanischen Amerika bestehenden Staatswesen. — Die früher ebenfalls spanischen Marianen und Karolinen gingen 1899 durch Kauf an das Deutsche Reich über. Im kubanischen Aufstand des Jahres 1898 verlor Spanien die Philippinen an die Union und zugleich kamen Kuba und Portoriko unter deren Einfluß. 8. Italien ist erst nach seiner nationalen Einigung (1866) Kolonialmacht geworden, zeigt aber seitdem eine lebhafte Expansionslust. Sein Außenbesitz umfaßt vorerst freilich nur wenig günstige Gebiete: einen heißen Küstenstrich am Roten Meere, die sog. er y - thräische Kolonie, das Somalland und Libyen. Dabei hat Italien unter allen romanischen Völkern die stärkste Auswanderung, besonders nach Nord- amerika, Brasilien und dem La Platagebiet, und zugleich die größte Bevölkerungs- zunähme. Sein natürliches Kolonialgebiet, die gegenüberliegende Küste Afrikas, haben zumeist die Franzosen an sich gerissen. Die Besetzung von Tunis insbesondere (1881) durch die Franzosen wurde in Italien als schwere Kränkung empfunden. Große Mittel wendet Italien auf für Errichtung italienischer Schulen im Auslande, um die Ausgewanderten bei ihrer Nationalität zu erhalten. 9. Dänemark besitzt an überseeischen Gebieten nur noch die westindischen Inseln St. Thomas, St. Croix und St. John. Es stand aber schon wiederholt in Berkaufsunterhandlungen mit den Vereinigten Staaten von Amerika, die namentlich den vortrefflichen Hafen von St. Thomas zu erwerben wünschen. 10. Rußland hat, obwohl der größte und volkreichste Staat, sich bisher um überseeischen Besitz nicht bemüht. Dagegen errang es im 19. Jahrhundert in Asien glänzende Erfolge. Es betrieb dort seine Ausbreitung nach So. und O. mit so großem Glück, daß es trotz seines Mißerfolges im Kriege mit Japan (1904—1905) noch heute in weitem Bogen Englands Besitz in Indien sowie China umspannt. Durch dieses sein Vor- dringen in Asien hat Rußland aber auch kolonisierend gewirkt, indem ein großer Teil der Erwerbungen neu besiedelt worden und durch die Anlage von Eisenbahnen wichtige Handelsverbindungen geschaffen worden sind. B. Die koloniale Stellung der außereuropäischen Mächte. 1. Die Vereinigten Staaten von Amerika. Die Union galt bis in die jüngste Zeit, da sie nur ein geringes stehendes Heer besitzt und in europäische Kriege sich nicht einmischte, als der Friedensstaat an sich. Geistbeck.opitz, Erdk. s. d. bayer. Lehrer, u. Lehrerinnenbild.-Anst. Iii. T. 8

6. Europa - S. 45

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
Westeuropa. 45 Man sagt oft: Frankreich ist reich, Deutschland arm. Aber diese Redensart ist der- altet und ganz falsch. Deutschland hat seit 1871 einen gewaltigen Aufschwung genommen; sein Vermögen ist größer, seine Schulden sind kleiner als die Frankreichs. Freilich verteilt sich das Vermögen in Deutschland auf mehr Köpfe und so mag der einzelne Sparer in Frankreich wohl behaglicher leben können. Alles in allem: Deutschland ist kraftvoll aufblühend; in Frankreich zeigt sich bereits bedenklicher Stillstand, nicht nur in der Bevölkerungszahl sondern auch in der Volkswirtschaft. Nur im Besitz auswärtiger Kolonien ist es uns sehr überlegen und in dieser Beziehung können wir von Frankreichs Wagemut viel lernen. Sehr groß und tiefgehend war und ist noch heute der geistige Verkehr zwischen Frankreich und Deutschland, doch mit dem Unterschiede, daß Deutschland in früherer Zeit der überwiegend empfangende Teil gewesen, während es sich nach den 70er Jahren mehr zum gebenden entwickelte. Auf das geistige Leben der romanischen wie auch der slavischen Völker übt aber Frankreich noch heute einen maßgebenden Einfluß aus. Aufgaben. Miß die Entfernungen: Metz—paris, Berlin—paris! — Zeichne die französische und die ihr gegenüberliegende englische Kanalküste! — Vergleiche a) Breiten- lage und Klima Deutschlands und Frankreichs, b) die Oberrheinische Tiefebene und das Saönegebiet, c) Rhein und Rhone (als Gegenströme)! — Warum steht Frankreichs Außen- handel trotz der günstigen Meereslage des Landes dem deutschen nach? — Vergleiche Alpen und Pyrenäen! Wo hat Frankreich Flach-, wo Steilküsten? Die Britischen Inseln. 315 000 qkm, 45 Mill. Einw., auf 1 qkm 144 (kleiner als Preußen, aber dichter bevölkert). Deutsches Reich 65 Mill. Großbritannien und Irland 45 Mill. Vergleichung der Einwohnerzahl des Deutschen Reiches mit der der Britischen Inseln. Das Britische Jnselreich umfaßt zwei große Inseln: Großbritannien, das wieder aus England und Schottland besteht, und Irland, ferner drei kleinere Inselgruppen im Norden: die Hebriden, die Orkney- (örkne) und die Shetlandinseln (schettländ). Englands Beziehungen zum Meere. Seiner geographischen Breite nach hat England die gleiche Lage wie das mittlere und nördliche Deutschland, Schottland wie Dänemark und das südliche Schweden. (Mit welchen deutschen Städten hat die Südspitze von England an- nähernd gleiche geogr. Breite?) England hat also im ganzen eine nördlichere Lage als Deutschland. Trotzdem ist sein Winterklima milder als das deutsche; der Sommer 4* r

7. Europa - S. 4

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
4 Europa. Es erstreckt sich vom 36. bis zum 71.° n. Br. und gehört also sast ganz der gemäßigten Zone an. Tropische Hitze wie polare Eiswüsten sind dem Erdteile fremd. Der Boden Europas spendet Früchte, aber erst nach bedächtiger und ausdauernder Arbeit. Der Segen der Arbeit bekundet sich in der körperlichen, geistigen und sitt- lichen Kultur der europäischen Völker und in ihrer Überlegenheit über die übrigen Völker der Erde. Die Staaten Europas. Durch seine geographische Lage, die Abstammung der Völker, die Geschichte und teilweise auch durch politische Bündnisse steht uns Deutschen am nächsten das vorwiegend germanische Mitteleuropa. Es umfaßt außer dem Deutschen Reiche noch Holland, Belgien, Luxemburg, die Schweiz und Österreich- Ungarn. Die Mitteleuropa umgebenden Gebiete sind: Westeuropa: Frank- reich und die Britischen Inseln; Nordeuropa: Dänemark und Skandinavien (Schweden und Norwegen); Osteuropa: Rußland und Rumänien, endlich Süd- europa: die Pyrenäenhalbinsel mit Spanien und Portugal, die Apenninen- Halbinsel mit Italien und die Balkanhalbinsel mit Serbien, Bulgarien, Montenegro, Albanien, Griechenland und die europäische Türkei.

8. Europa - S. 5

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
Germanisches Mitteleuropa. 5 Germanisches Mitteleuropa. 1. Das Königreich der Niederlande (Holland). 33 000 qkm (nicht halb so groß wie Bayern), 6 Mill. Einw., auf 1 qkm 180. Lage zu den Nachbarstaaten. Grenzen. Die Niederlande stoßen im Osten an das Deutsche Reich und im Süden an Belgien. Gegen keines der beiden Reiche besteht eine scharfe natürliche Grenze; vielmehr sind beide Gebiete mit Holland enge verbunden: Deutschland durch den Rheinstrom, Belgien durch Maas und Schelde. Nach Norden und Westen grenzt Holland an die Nordsee. Die Niederlande bilden mit dem benachbarten Flachbelgien den westlichsten Teil des Germanischen Ties- laudes. Das ganze Mittelalter hindurch war Holland auch mit Deutschland vereinigt; erst 1648 löste es sich endgültig ab. Lage zum Meere. Küste. Die holländische Seegrenze ist fast ebenso lang wie die Landgrenze, seine Beziehungen zum Meere gestalten sich demgemäß sehr innig; es ist ein Seestaat. Durch seine Lage an der Nordsee wird es zunächst auf den Verkehr mit den gewerbe- und handelstätigen Gestadeländern dieses Meeres, dann aber auch auf die überseeischen Gebiete hingewiesen. In der Tat besitzt es auch ein sehr bedeutendes Kolonialreich in Südasien. Die Vorzüge seiner Seelage werden noch durch die Beschaffenheit der Küste unterstützt. Die holländi- sche Küste ist die Fortsetzung der deutschen Nordseeküste und hat wie diese Dünen- inseln, Marschland, tiefe Meeresbuchten und schlauchartige Flußmündungen. Zeige dies aus der Karte! Die reiche Küstengliederung im Verein mit der vorgeschobenen Meereslage wies die Bewohner schon frühzeitig auf Seeschiffahrt und Seehandel hin. Eine Vorschule der Seeschiffahrt war die Binnenschiffahrt, hervorgerufen durch zahlreiche Flüsse und Kanäle. Lage, Äüste und Bewässerung haben in Holland schon seit Jahrhunderten Seeschissahrt und Seehandel, Schissbau und Fischsang zu den wichtigsten Erwerbszweigen gemacht und das Land hat dadurch eine seine Größe weit überragende Bedeutung erlangt. Bewässerung. Die Niederlande sind das tiefstgelegene, daher auch das wasserreichste Land Europas. Schelde, Maas und Rhein münden in ihrem Ge- biete. Den Anschwemmungen des Rheins, der sich hier in mehrere Arme teilt und ein breites Delta bildet, verdankt Holland sogar zum Teil seine Entstehung, Holland ist ein Geschenk des Rheins. Das Rheindelta beginnt hart an der deutschen Grenze. Hier teilt sich der Strom in zwei große Arme; der rechte wird noch eine Strecke lang Rhein, dann Lek, der linke Waal genannt; mit der Waal vereinigt sich die Maas; südlich von der Maas mündet die Schelde. Dem Rhein dankt Holland auch seine Wichtigkeit als Durchgangsland des Ver- kehrs. Das Hinterland Hollands bilden die erzeugnisreichsten Landschaften des Deutschen Reiches; an der Mündung des Rheinstromes sammelt sich der Verkehr aus einem Gebiet von über 200000 qkm, d. i. nahezu von der halben Größe des Reiches. Die deutsch-holländische Grenze durchfahren auf dem Rhein im Jahre über 15000 Schiffe und so hängt Hollands Verkehr hauptsächlich von Deutschland ab. Es ist für den Handel in Westdeutschland beengend/daß die Rheinmündung nicht deutsch geblieben ist. Die Erbauung eines Großschiffahrtsweges vom deutschen Rhein zur Emsmündung wird daher in Erwägung gezogen.

9. Europa - S. 94

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
94 Europa. navischen Königreiche, dann England, Schottland und Finnland: die griechische Kirche herrscht im Osten. Stark gemischten Bekenntnisses sind die Niederlande, das Deutsche Reich, die Schweiz und Ungarn. Rußland Österreich-Ungarn Deutsches Reick . Frankreich . . . Großbritannien . Italien . . . . 5400 675 540 530 315 Flächen räum der europäischen Großmächte in Tausenden von qkm. Dichte. Unter allen Erdteilen besitzt Enropa bei weitem die stärkste relative Bevölkernng (44 Einw. aus 1 qkm). Welche Staaten weisen annähernd die durch- schnittliche Bevölkerungsdichte auf, welche stehen unter dem Durchschnitt? Welche Staaten erscheinen als Gebiete starker Bevölkerungsanhänsnng? Gib die Gründe hierfür an! Staaten. Die europäischen Staaten stellen im allgemeinen gut abgegrenzte geographische Gebiete dar. Meist ruhen die Staaten auch auf nationaler Grund- läge; nur Österreich-Ungarn entbehrt einer solchen; denn in keiner der beiden Reichs- halsten beträgt die herrschende Nationalität die Hälfte der gesamten Bevölkerung. Das Russische Reich übertrifft an Flächeninhalt bei weitem alle andern europäischen Staaten; doch ist es vorerst nur dünn bevölkert und wirtschaftlich noch wenig ent- wickelt. Als Großmächte des Erdteils gelten: Rußland, das Deutsche Reich, Öfter- reich-Ungarn, Frankreich, Großbritannien und Italien (siehe das Diagramm S. 94). Welche Staatsform ist in Europa weitaus vorherrschend? Zahl der Republiken! Nenne sie! Wie folgen sich die wichtigsten Staaten Europas der Größe nach, wie bezüglich der absoluten und relativen Bevölkerung? Welche Staaten Europas haben auswärtige Besitzungen? Welcher Staat geht in dieser Beziehung allen anderen weit voran?

10. Mittelalter und neue Zeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 170

1897 - München [u.a.] : Oldenbourg
170 58. I. Spanien und der Niederlndische Freiheitskrieg. und die Grafen Egmont und Hoorn, welche als Hupter des Adels die .Rechte ihres Volkes verteidigten. Bald darauf (1567) rckte der strenge Herzog Alba als General-kapitn mit spanischer Heeresmacht ins Land und versuchte mit Verhaftungen und Hinrichtungen den Aufruhr und die Glaubeusneueruug blutig zu ersticken. Als infolgedessen die Staathalterin Margarete von Parma, eine Stiefschwester Philipps Ii., von ihrem Amte zurcktrat, ging die Regierung an Alba der. Unter seiner Schreckensherrschaft wurden neben vielen anderen auch Egmont und Hoorn in Brssel hingerichtet (1568). Wilhelm von Oranien aber, welcher vor ihm entflohen war und Truppen gesammelt hatte, erregte in den nrdlichen Pro-vinzen einen bewaffneten Aufstand. Alba konnte der Bewegung nicht Herr werden und legte nach einigen Jahren sein Amt nieder (1573). 4. per Unabhngigkeitskrieg. Auch unter Albas Nachfolgern dauerte der Krieg mit groen Verwstungen fort. Die sdliche Hlfte der Pro-vinzen (das heutige Belgien) unterwarf sich wieder der spanischen Herrschaft und behielt damit die katholische Religion bei. Hingegen vereinigten sich die sieben nrdlichen Provinzen (das heutige Holland) zur Utrechter Union 1579 und sagten sich von Spanien und der katholischen Kirche los. Zwar fiel Wilhelm von Oranien 1584 durch Meuchelmord, aber fr ihn trat sein Sohn Moriz an die Spitze der ..Generalstaaten" und fhrte den Krieg gegen Spanien so erfolgreich weiter, da er 1609 einen einstweiligen Waffenstillstand erzwang. Seitdem waren die hollndischen Provinzen so gut wie unabhngig, zumal sie in ihren weiteren Verteidigungskriegen den Betstand Frankreichs genossen. Doch erlangten sie erst 1648 im Westflischen Frieden die Anerkennung ihrer Selbstndigkeit als Republik der Vereinigten Niederlande (oder der Gener'alstaaten). 5. Wttezeit der Republik Kossand. Unter Erbstatthaltern aus dem Hause Oranien erlangte der hollndische Freistaat im Laufe der nchsten Zeit groe Macht und Wohlhabenheit. Seitdem Portugal mit Spanien bereinigt und der Hafen Lissabons den Hollndern verschlossen wurde, gingen diese selbst nach Ostindien und bemchtigten sich in knrzer Zeit vieler ehemals portugie-sischer Handelspltze und Besitzungen. So gingen die ostindischen ^nseln zumeist an Holland der (Grndung der Stadt Batavia auf Java) Bald war die hollndische Republik die erste See- und Handelsmacht. Amsterdam der europische Geldmarkt geworden. Von Ostindien aus entdeckten die Hollnder seit 1606 auch Australien (oder ..Neuholland") und die um-liegenden Inseln. In Wissenschaft und Kunst hatte Holland namhafte Vertreter, wie den Rechtsgelehrten Hugo Grotius (t 1645) und den Maler Rembrandt (t 1669) einen Zeitgenossen des Peter Paul Rubens und seines Schlers van Dyck aus Antwerpen (vgl. S. 205. 4). Die Universitt Lehden war schon 1575 gegrndet worden.
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